„Wenn das sonst so beiläufig wahrgenommene Wolkengewirr plötzlich in das Zentrum unserer Aufmerksamkeit tritt, dann kann eine besondere Situation bedingt von Ereignissen dafür verantwortlich sein. Vielleicht ist es aber auch der andauernde Wandel der sich gerade ändernden Klimaabläufe, der uns besondere Wolkenformationen, Abendrote, Morgenstimmungen und Nachtstücke beschert, die wir manchmal glauben, solchergestalt noch niemals gesehen zu haben.
Die Holzschnitte der Flugblätter aus der frühen Neuzeit jedenfalls haben Wetterkapriolen mit drei Sonnen und mehreren Monden in schwarz-weiß dargestellt. Diesen Relikten frühester Himmelsbeobachtung fehlen jedoch die unglaublichen Farbspiele des Himmels im derzeitigen Klimawandel und - wir wie glauben festgestellt zu haben - in Zeiten der Pandemiebedrohung. Heutzutage werden diese Erscheinungen von allen mit dem Smartphone in Höchstqualität aufgenommen und in unterschiedichsten Kanälen gepostet.
Nie zuvor, und darüber sind sich nahezu alle Wolkenbilder-Poster sämtlicher Social-Media-Plattformen einig, wurden solch atemberaubende Himmelsfarben und Wolkenformationen beobachtet als in Zeiten von ‚Corona‘. ‚Himmelsgezerre‘ versucht in diesem Büchlein, einigen dieser beobachteten Himmelserscheinungen in gedruckter Form ‚Herr‘ zu werden. Das geschieht vor allem durch die farbige Wiedergabe der beobachteten Wolkenbilder, aber auch die erlebte Rede lyrischer Texte, die darin ergänzend, aber auch in sinnhaftem Dialog hinzukomponiert werden. Manchmal ist es aber auch schon damit getan, als einem durchgehenden Element überall ein Stückchen Himmel zu sehen oder zumindest von ihm zu lesen.
‚Himmelsgewirr‘ - ein Buch zum betrachten, lesen und vertiefen
für langsame Sonntagnachmittage.“
Leon von Francmantl, Petropolis
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